Alles hat angefangen mit einem Erlebnis in der 10. Klasse. Ich hatte damals in Mathematik und Chemie eine Beton 5 und hatte dann nach einer Berufsberatung die Idee, Maschinenbau zu studieren und Mathe und Chemie als Leistungskurs zu nehmen. Ich bin dann zu meinem Mathe- und Chemielehrer gegangen und habe ihn gefragt, was würden Sie davon halten, wenn ich im Leistungskurs in der Oberstufe Mathe und Chemie nehme. Und meine Furcht war, er würde mich auslachen. Aber er sagte, Torsten, wenn Du das wirklich willst, dann schaffst Du das. Und dieses Zutrauen, das er in meine Talente hatte, die ich bei mir selbst noch nicht gesehen hatte, war für mich ein Schlüssel, und dieser Schlüssel hat dazu geführt, dass ich mit dem Klassenbesten gelernt habe und die 2. beste Klausur vom ganzen Leistungskurs hatte.

Und dann habe ich tatsächlich Maschinenbau studiert und promoviert und habe mich direkt danach selbständig gemacht und damals so ziemlich alles verkehrt gemacht, was man auch verkehrt machen konnte.
Das weiß man aber erst später, wenn man niemanden hat, der diese Erfahrungen schon einmal gemacht hat und einen begleitet. In den ersten Jahren habe ich dann ein kleines Dienstleistungsunternehmen für Individualsoftware aufgebaut aufgebaut mit 10 Mitarbeitern, mit denen wir ungefähr eine Million Umsatz erreicht haben. In der Zeit gab es viele Herausforderungen, wir hatten immer nur eine Auslastung von einigen Monaten und nich hatte wirklich Angst um die Existenz, nicht nur von mir, sondern auch von meiner Familie.
Manchmal gab es Projektprobleme und alles kulminierte dann irgendwann auch noch in große Diskussionen in der Geschäfstführung als es nicht so gut lief.
Wir haben dann mit einem externen Berater alle Prozesse auf den Prüfstand gestellt und auf einmal habe ich festgestellt, hey, vieles, von dem, was ich gemacht hatte, hat sich auch in den Augen des Externen als sehr wertvoll herauskristallisiert.
Ich bin aus diesem Prozess sehr geläutert herausgekommen als ich feststellte, dass sich die ganzen Herausforderungen und Führungsthemen auf 4 einfache Schlüsselfaktoren, zurückführen ließen. Ich war zwar immer auf dem richtigen Weg gewesen, aber ich habe sie nie so konsequent umgesetzt: Und das war das Thema Ergebnisfokus, Verantwortungsfokus, Vertrauen und Fehlerkultur. Und nachdem ich diesen Führungsprozess hatte, haben wir einen großen Turnaround geschafft und in den nächsten 12 Jahren haben wir die Firma von Familienstärke auf eine Firmengruppe mit 120MA und mehr als 12 Millionen Umsatz aufgebaut. Und konnten uns damit zu einem Spezialisten für Digitalisierung in der R&D bei den Top 20 Pharma Konzernen entwickeln. Von unserem Kompass waren dann auch Kunden begeistert, manchen Menschen meinten aber auch ihr seid ja ein Biotop, draußen funktioniert das nicht, da kämpfen alle gegeneinander…
Heute kann ich sagen, dass Biotop hat nicht nur funktioniert, sondern auch aus Mitarbeitern Unternehmer gemacht mit innovativen Produkten, die für die Top LifeSciences Konzerne Lösungen für die Forschung und Entwicklung liefern.
Eine Company ist von Fast Company unter die 3 innovativsten Firmen weltweit gewählt worden.
Aber immer hatte ich mir gewünscht, nicht alleine zu sein, sondern jemanden zu haben, der mich begleitet, wo ich lernen kann. Und so habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich gerne anderen helfen möchte auf dem Weg, ihr Business auf ein nächsten Level zu heben. Eben gemeinsam erfolgreich wachsen.

Heute kann ich sagen, dass ich mit meinen Geschäftsführern an unseren Unternehmen arbeite und meine Erfahrung als Unternehmer und Sparringspartner weitergebe aber auch als Mensch, der bei allem Erfolg auch durch viele Täler gegangen ist. Und das scheinbar einfachste war das Schwierigste dabei. Ich wollte mich immer überflüssig machen, um am Unternehmen zu arbeiten, statt im Unternehmen immer die Probleme zu lösen, aber als es dann soweit war, viel das Loslassen alles andere nicht leicht, obwohl ich es Jahre vorbereitet hatte.